Die U18-Nationalmannschaft der Frauen hat sich bei der Europameisterschaft in Glasgow den 7. Platz gesichert und damit den Verbleib in der B-Division erfolgreich bestätigt. In einer Woche, die exemplarisch für die Unberechenbarkeit internationaler Turniere stand, zeigte das Team sowohl beeindruckenden Kampfgeist als auch schmerzhafte Lernmomente.
Klassenerhalt geschafft – Schweizer U18 Frauen sichern Platz in der B-Division bei der EM in Glasgow

Ein Auftakt mit bitterem Ende
Bereits im ersten Gruppenspiel gegen Wales zeigte sich das typische EM-Bild: Alles ist möglich. Die Schweizerinnen kontrollierten das Spiel über weite Strecken und gingen verdient mit 1:0 in Führung. Trotz zahlreicher gegnerischer Strafecken hielt man zunächst stand, verpasste es aber, die Führung durch zwei hochkarätige Chancen auszubauen. 90 Sekunden vor dem Schlusspfiff dann der Dämpfer: ein unglücklicher Gegentreffer besiegelte das 1:1.
Déjà-vu gegen Tschechien
Auch im zweiten Spiel gegen Tschechien ein ähnliches Szenario: Ein solider Start wurde jäh durch einen Konter nach einer Strafecke gebrochen. „Wir haben in vielen kleinen Zweikämpfen das Nachsehen gehabt – als Folge das nicht spielverlaufsgerechte Gegentor“, so Head Coach Mathias Schaeben. Dennoch kämpfte sich das Team zurück, erspielte sich Chancen und erzielte verdient das 1:1. Doch auch hier war das Glück nicht auf Schweizer Seite – in der letzten Spielminute fiel das bittere 1:2. Statt vier Punkte standen nach zwei Spielen nur einer auf dem Konto der Schweizerinnen.

Grosser Kampf gegen den Gruppenfavoriten
Mit Schottland wartete im letzten Gruppenspiel der Favorit. Die Schweiz startete mutig, setzte Nadelstiche und ging sogar in Führung. Die Reaktion der Schottinnen liess jedoch nicht lange auf sich warten. Sie drehten das Spiel im zweiten Viertel und zeigten ihre Klasse. Am Ende lautete das Ergebnis 1:4 – eine verdiente Niederlage trotz hohem Einsatz und temporeichem Spiel.
Abstiegskampf mit Höhen und Tiefen
In der Abstiegsrunde galt es nun, zwei Siege einzufahren, um die Klasse zu halten. Gegen die Türkei startete das Team dominant und ging 1:0 in Führung. Doch die Schwächen in der Eckendefensive wurden erneut deutlich – zwei Standards führten zu Gegentoren, während vorne trotz zahlreicher Chancen kein weiterer Treffer gelang. Auch das Glück in Sachen Schiedsrichterentscheidungen lag nicht auf der Schweizer Seite. Das 1:2 bedeutete Endspielstimmung gegen Litauen.Endspiel gegen Litauen:
Entscheidung im dritten Viertel
Im alles entscheidenden Spiel gegen Litauen zeigte die Schweizer Mannschaft dann Nervenstärke. Obwohl der Druck spürbar war und sich die Partie zäh gestaltete, bewahrte die Schweiz Ruhe im eigenen Spiel. Das erlösende 1:0 fiel kurz vor Ende des dritten Viertels. Danach spielte das Team befreiter auf, erhöhte auf 2:0 und brachte am Ende einen 3:1-Sieg souverän über die Zeit.
Realistische Einordnung nach intensiver EM-Woche Head Coach Mathias Schaeben zog ein klares Fazit:

„Europameisterschaften sind brutal – jede Möglichkeit und jeder Fehler kann schon früh entscheidend sein. Das hat man in unseren Spielen sehr deutlich gesehen. In diesem Jahr sind wir dem Abstieg entkommen, doch spielerisch hätte auch eine Halbfinalteilnahme drin gelegen.“
Zur eigenen Leistung sagte er: „Wir haben zu viele Strafecken gegen uns bekommen, ob berechtigt oder nicht. Dazu waren wir dann bei gegnerischen Strafecken zu anfällig. Gleichzeitig haben wir unsere eigenen Chancen nicht genutzt, um ein positives Ergebnis zu erzielen. Am Ende müssen wir uns eingestehen, dass wir unser Potenzial nicht in eine für uns erfolgreiche EM ummünzen konnten.“
Trotz aller Herausforderungen steht am Ende ein versöhnlicher Abschluss: Der Klassenerhalt ist gesichert und auch im Sommer 2027 wird die weibliche U18 Nationalmannschaft in der B-Division antreten. Von diesem Team konnten bereits sechs Spielerinnen U18 EM Luft schnuppern und Erfahrung sammeln. In den kommenden zwei Jahren wird ein neues Team geformt, welches nächstes Jahr mit der U16 Hockey5s EM in Alanya ihren ersten Prüfstein haben wird.