Schweizer Hockey-Nationalteams auf dem Weg nach vorne

Herren – EuroHockey Championship II in Lousada (POR)

Das Schweizer Herrenteam reiste mit einer Mischung aus Erfahrung und frischem Wind nach Portugal. Gleich sechs Spieler bestritten ihr erstes EM-Turnier mit der A-Nationalmannschaft, dazu standen fünf U21-Spieler im Kader, die sich sofort nahtlos ins Team integrierten.

Die Auslosung brachte eine extrem starke Gruppe mit den Topnationen Wales und Schottland. Gegen beide Teams zeigte die Schweiz beeindruckende Leistungen: ein 1:3 gegen Wales und ein denkbar knappes 3:4 gegen Schottland. Zwischen diesen Begegnungen blieb das Team gegen Kroatien (3:3) hinter den eigenen Erwartungen zurück. Doch die Mannschaft bewies Moral und spielte sich zurück ins Turnier. Gegen Tschechien erarbeitete sich die Schweiz eine 2:0-Führung, musste jedoch in der letzten Sekunde durch eine Strafecke den Ausgleich hinnehmen (2:2). Im abschliessenden Gruppenspiel gegen Gastgeber Portugal lag das Team früh mit 0:3 zurück, doch es zeigte enorme mentale Stärke, kämpfte sich zurück und drehte die Partie zwei Minuten vor Schluss in einen spektakulären 6:5-Sieg.

Neben den sportlichen Leistungen bot auch die hervorragende Unterkunft in Lousada den Spielern ideale Bedingungen – ein Ort, an dem das Team viel gemeinsame Zeit verbringen konnte. Diese enge Verbundenheit war spürbar und bildete einen wichtigen Grundstein für den Auftritt der Schweizer Herren.

Cheftrainer Jaïr Levie hat zusammen mit seinem Staff intensiv an einer neuen Identität des Schweizer Herrenteams gearbeitet: Unter dem Namen „Helvetic Bears“ tritt die Mannschaft künftig mit einem klaren Profil und gestärktem Selbstverständnis auf. Auch wenn das Turnier mit einem sechsten Platz endete, wurde damit ein wichtiges Fundament gelegt. Das Projekt ist gestartet – und der Samen für die nächsten erfolgreichen Schritte des Nationalteams ist gesät.

Damen – EuroHockey Championship II in Gniezno (POL)

Mit Jorge Nolte als neuem Cheftrainer starteten die Schweizer Damen in ihr erstes EM-Turnier der B-Division nach dem letztjährigen Aufstieg. Das Ziel: die nächste Erfolgsgeschichte schreiben. Und genau das gelang eindrucksvoll.

Die Schweizerinnen erreichten den historischen 4. Platz und sicherten sich damit ein Ticket für das WM-Qualifikationsturnier im März 2026. Nach einer knappen 0:1-Niederlage gegen Wales folgte ein überzeugender 4:0-Sieg gegen Litauen und ein starkes 1:1-Unentschieden gegen Tschechien. Damit zog das Team ins Halbfinale ein, wo es Italien mit 0:3 unterlag. Im Spiel um Bronze gegen Österreich ging die Schweiz lange in Führung, musste aber zwei Minuten vor Schluss den Ausgleich hinnehmen. Im Shootout hatten die Österreicherinnen das glücklichere Ende für sich.

Trotz der verpassten Medaille überwiegt der Stolz: Die Schweizer Damen haben bewiesen, dass sie auf diesem Niveau konkurrenzfähig sind und sich für die nächste internationale Herausforderung qualifiziert haben. Besonders bemerkenswert war dies auch angesichts der Rückschläge im Turnierverlauf: Der kurzfristige Ausfall von Leo Berlie sowie die Verletzung von Tamara Trösch zwangen das Team zu schnellen Anpassungen. Umso wertvoller war der kurzfristige Einsatz von Ria Müller, die das Team in Polen unterstützen konnte.

Fazit

Die Sommer-Europameisterschaften 2025 haben gezeigt, dass die Schweizer Hockey-Nationalteams auf einem sehr guten Weg sind.