U15 Girls Final4 – Werbung für das Mädchenhockey in der Schweiz

Bei den U15 Girls war das Finale wahrhaftig ein würdiger Saisonabschluss. In Genf standen sich die Gastgeberinnen von Servette HC und der HC Olten gegenüber. 200 lautstarke Zuschauer bildeten einen schönen Rahmen, wobei auch die Oltener Mädchen viele Fans in die Westschweiz mitgebracht hatten.

Bei den U15 Girls war das Finale wahrhaftig ein würdiger Saisonabschluss. In Genf standen sich die Gastgeberinnen von Servette HC und der HC Olten gegenüber. 200 lautstarke Zuschauer bildeten einen schönen Rahmen, wobei auch die Oltener Mädchen viele Fans in die Westschweiz mitgebracht hatten.

Servette HC legte von der ersten Minute an furios los. Trainer Thijs Spaink hatte sein Team sehr offensiv eingestellt, und die Oltener Abwehr stand quasi permanent unter Druck. Die Genferinnen erarbeiteten sich im ersten Viertel gleich fünf Grosschancen und machten daraus zwei Tore, während der HC Olten sichtlich Mühe hatte, ins Spiel zu finden. Das 2:0 nach fünfzehn Minuten war hochverdient.

Das zweite Viertel begann ausgeglichener. Olten schoss seine erste Ecke nur Zentimeter neben das Tor. Dann eine Riesenchance für Servette, als der Ball auf dem Weg ins Tor nur von einem Genfer Fuss aufgehalten wurde! Olten konnte mit den Dribblings ihrer schnellen Mittelfeldspielerinnen die Servette-Abwehr kaum mal in Schwierigkeiten bringen. Die 2:0-Führung hatte auch zur Halbzeit Bestand.

Servette startete stark in die zweite Hälfte, und schon nach zwei Minuten fiel das 3:0. Die Genferinnen hatten das Spiel unter Kontrolle und nahmen ein wenig den Fuss vom Gaspedal. Plötzlich und etwas unerwartet verkürzte Olten auf 1:3, und nur eine Minute später führte eine clevere Eckenvariante zum 2:3. Nun hatte Olten endgültig den Glauben wiedergefunden.

Dass Servette die Souveränität verloren gegangen war, zeigte sich auch gleich zu Beginn des letzten Viertels beim Oltener Ausgleich, der nach einem gar nicht mal so zwingenden Angriff über links fiel. Zehn Minuten vor Schluss also Gleichstand in diesem hochklassigen und nun auch mega spannenden Final!

Olten war natürlich obenauf, aber Servette schaffte es, den Schock des Ausgleichs abzuschütteln, und wurde wieder stärker. Und tatsächlich gelang den Genfer Mädchen der erneute Führungstreffer zum 4:3.

Kurz danach startete Servette einen tollen Angriff über die linke Seite. Der scharf vor das Tor gepasste Ball wurde von der Genfer Stürmerin hoch Richtung Tor geblockt, segelte allerdings haarscharf am langen Pfosten vorbei. Dies wäre sicher das schönste Tor des gesamten Final4 und vermutlich auch die Entscheidung gewesen. Stattdessen gehörten die letzten fünf Minuten fast ausschliesslich dem HC Olten, der u.a. mehrere Ecken erzwang, die sämtlich als Abgabevarianten gespielt wurden.

Servette wackelte, und Olten kam dem Ausgleich sehr nahe, aber Servette rettete den 4:3-Sieg ins Ziel. Riesenjubel bei den zahlreichen einheimischen Fans beim Abpfiff, und bei den Servette-Spielerinnen sowieso!

Der Meistertitel ist ein verdienter Lohn der langjährigen sehr engagierten Förderung des Mädchenhockey beim Servette HC, die in der ersten schweizerischen Girls‘ Academy von Daphne Post den Anfang nahm – ein Konzept, das inzwischen eine ganze Reihe Schweizer Vereine kopieren.

Glückwunsch aber auch an die Oltener Mädchen und ihren Trainer Adrian Berger, die ihren Teil zu diesem faszinierenden Finalspiel beigetragen haben! Von dem sehr jungen Team bleiben die meisten Mädchen noch mindestens ein weiteres Jahr in der U15-Altersklasse, so dass der HC Olten in der nächsten Saison sicher der ganz heisse Favorit auf den Meistertitel ist.

Nicht zu vergessen ist, dass beide Teams bereits in den Halbfinals stark gefordert wurden und sich jeweils erst im Shoot Out durchsetzten. Beim ersten Halbfinal Servette gegen Rotweiss Wettingen fielen im regulären Spiel keine Tore – auffällig die gute Organisation in der Abwehr von Rotweiss. Danach lag Olten gegen die Züri Girls sogar für einige Minuten im Rückstand, schaffte aber im dritten Drittel doch den 1:1-Ausgleich.

Die Bronzemedaille holten sich die Züri Girls, die besser mit einer einstündigen Unterbrechung aufgrund eines Gewitters zurecht kamen und mit einem Kraftakt den 0:1-Rückstand in einen 2:1-Sieg drehten.

Ein Erfolg war dieses Final4 sicher auch für Swisshockey. Die Überzeugungsarbeit, die der jetzige Geschäftsführer Wouter Bosmans jahrelang und unermüdlich geleistet hat, ist belohnt worden. Schön zu sehen, wie schnell sich die separate Mädchenmeisterschaft in den letzten Jahren entwickelt hat! Und das Wachstum wird sich nach den Sommerferien fortsetzen, denn mit dem Basler HC kommt neu ein achtes Team zur nächsten Meisterschaft hinzu.

Es bleibt zu hoffen, dass die Vereine ihre Bemühungen um das Mädchenhockey aufrechterhalten oder gar verstärken. Bei den Spielerinnen kommen die reinen Mädchenteams offenkundig sehr gut an. Viele Mädchen entscheiden sich, nur noch sporadisch oder gar nicht mehr in den Mixed-Teams mitzuspielen. Weiteres Wachstumspotential ist sicher vorhanden, und mit der U12-Mädchen-Liga ist auch ein solider Unterbau vorhanden.

Ein vielversprechender Mix also, auf den die Schweizer Landhockeygemeinschaft mit viel Freude blicken kann!